Vereinsgeschichte

Vereinsgeschichte

Der Bogen­sport-Club Frank­furt wur­de am 2. Juli 1958 durch Wer­ner und Anne Arndt, Carl von Loesch, Karl-Her­mann Rol­off, Ger­trud Luksch, Tas­si­lo von Win­ter­feld, Dr. Ernst Lie­ber, Jür­gen Fries und Dr. Otto Klemm in Frank­furt am Main gegrün­det.[1] Als ers­ter hes­si­scher Bogen­sport­ver­ein wur­de er noch im sel­ben Jahr auch in den Hes­si­schen Schüt­zen­ver­band e.V. (HSV) auf­ge­nom­men, des­sen Ange­bot damit durch die neue Sport­art des Bogen­schie­ßens erwei­tert wur­de.[2] Im Jahr 1964 erfolg­te die Auf­nah­me des Ver­eins in den Lan­des­sport­bund Hes­sen e.V. (LSB Hes­sen).

In den über 60 Jah­ren seit der Grün­dung des Ver­eins gab es vie­le erfolg­rei­che, tur­bu­len­te, aber auch tra­gi­sche Zei­ten.

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Werner_Arndt Anne_Arndt Karl_von_Loesch Karl_Hermann_Roloff_0003_Weigel_Optik&Foto_enhanced Gertrud_Luksch Tassilo_von_Winterfeld_Weigel_Optik&Foto_enhanced Dr_Ernst_Lieber Jürgen_Fries Dr_Otto_Klemm 1959_BSC_Originalsatzung_Unterschriften

Vereinslogo

Das Zei­chen des Ver­eins der “sti­li­sier­te Bogen­schüt­ze” ist ein Ent­wurf des expres­sio­nis­ti­schen Künst­lers und Ver­eins­grün­ders Wer­ner Arndt (1918–1990).

Ers­ter Ent­wurf 1959, 1960, 1970er, 1980er, 2022.

Historische Meilensteine

DIE ANFANGSJAHRE
Die 1950er

© Weigel Optik+Foto

Die Geschich­te des Bogen­sport­clubs Frank­furt e.V. begann bereits eini­ge Jah­re vor sei­ner eigent­li­chen Grün­dung mit einem ver­hee­ren­den Weih­nachts­ge­schenk. Als Anne Arndt ihrem Mann Wer­ner einen Bogen schenk­te, konn­te nie­mand ahnen, wie sehr die Lei­den­schaft für den Bogen­sport das Ehe­paar packen soll­te. Schon bald gehör­ten Sie zur bun­des­deut­schen Spit­ze und nah­men 1958 an den 19. Welt­meis­ter­schaf­ten in Brüs­sel teil.

Wäh­rend eines Tur­niers in der Schweiz lern­ten die Arndts den dama­li­gen FITA-Prä­si­den­ten Oscar Kes­sels ken­nen und ein reger Aus­tausch ent­stand. Als die­ser im Rah­men einer Public Rela­ti­ons Ver­an­stal­tung in Frank­furt auf­trat und auf 90 Meter einen Luft­bal­lon zer­schoss, war dies der schluss­end­li­che Anstoß, 1958 den Bogen­sport-Club Frank­furt zu grün­den.


FRANKFURTER WALDSTADION
Die schöns­te Wett­kampf­an­la­ge in Deutsch­land 1960 — 2002

Auf­grund der außer­or­dent­li­chen sport­li­chen Leis­tun­gen des Ver­eins, wur­de die­sem schon bald ein eige­nes Gelän­de im Frank­fur­ter Wald­sta­di­on zuge­teilt. Durch eif­ri­ge Eigen­ar­beit der Mit­glie­der konn­te bereits im Som­mer 1960 ein klei­nes Eröff­nungs­tur­nier mit Teil­neh­mern aus dem euro­päi­schen Aus­land statt­fin­den. Bei die­sem Tur­nier stell­te Anne Arndt einen Deut­schen Rekord auf, Dr. Otto Klemm erhielt als ers­ter Deut­scher den 1000er FITA-Stern und der Bel­gi­er Rene Bous­su stell­te einen FITA-Rekord auf.


DIE “FRANKFURTER AMAZONEN“
Die gol­de­nen Zei­ten der 50er — 80er Jah­re

© Weigel Optik+Foto

Das dama­li­ge hohe sport­li­che Niveau der Mit­glie­der stand außer Fra­ge. Doch schon bald wur­den ins­be­son­de­re die Frau­en zu den Leis­tungs­trä­gern des Ver­eins. Von der Pres­se oft als die “Frank­fur­ter Ama­zo­nen” beti­telt domi­nier­ten die Damen in den 60er Jah­ren unter der Füh­rung von Anne Arndt, Moni­ka Kolb-Ikier, Ger­trud Luksch sowie Maga­re­te Maul die Bogen­sport­welt und hiel­ten 1966 zudem alle Deut­schen Rekor­de auf sämt­li­chen FITA-Distan­zen. Zum Ende des Jahr­zehnts nahm die Leis­tung jedoch merk­lich ab, da es an Nach­wuchs fehl­te.

Erst ab Mit­te der 70er Jah­re erleb­te der Ver­ein mit Rena­te Kalt­hoff, Moni­ka Waitz und Ursu­la Frei­se einen neu­en Auf­schwung, wel­che 1975 die 18. Deut­sche Meis­ter­schaft für sich gewin­nen konn­ten.

Die letz­te gro­ße Damen­ge­ne­ra­ti­on bestand Anfang der 1980er aus der Olym­pio­ni­kin Maria Urban, der Welt­meis­ter­schafts­teil­neh­me­rin Chris­ta Engel­hardt und der Welt­re­kor­hal­te­rin Moni­ka Jer­schen­sky.

Ab Mit­te der 80er Jah­re ließ sich der hohe Leis­tungs­stan­dard nicht mehr hal­ten. Der BSC-Frank­furt rich­te­te sich neu aus und wid­me­te sich seit­her dem Brei­ten­sport und der Jugend­för­de­rung.


PAVING THE WAY

Der Bogen­sport­club Frank­furt e. V. ist der ältes­te Bogen­sport­ver­ein Hes­sens und der Fünf­te in Gesamt­deutsch­land. Er hat beson­de­re Pio­nier­ar­beit für den auf­stre­ben­den Bogen­sport auch über die hes­si­schen Lan­des­gren­zen hin­weg geleis­tet.

1964 ver­an­stal­te­te der BSC Frank­furt mit 182 Teil­neh­mern aus 8 Natio­nen das ers­te Euro­pa­tur­nier Deutsch­lands. Ab 1976 fan­den die­se Art Groß­tur­nie­re im zwei­jäh­ri­gem Tur­nus statt. Der Höhe­punkt war 1984 das 6. Inter­na­tio­na­le FITA-Stern­tur­nier mit ins­ge­samt 54 Schei­ben.

Auch die Hal­len­meis­ter­schaf­ten in den Win­ter­mo­na­ten kann als Inno­va­ti­on auf die Frank­fur­ter Bogen­schüt­zen zurück­ge­führt wer­den, wel­che 1970 das ers­te Hal­len­meis­ter­schafts­tur­nier in der BRD aus­rich­te­ten.


NIEDER NEUBEGINN
2002 ~

Mit­te der 90er Jah­re wur­den die Gerüch­te lau­ter, dass der Bogen­sport­club Frank­furt e. V. sein Übungs­ge­län­de im Wald­sta­di­on ver­lie­ren könn­te, da die Stadt plan­te, eine neue Groß­are­na zu errich­ten und im Zuge des­sen den Bogen­sport­platz zu rena­tu­rie­ren.

Am 17. Dezem­ber 1998 stand es schließ­lich durch die Ent­schei­dung der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung fest: Der Klub muss­te das Feld räu­men. Doch noch hat­te der Ver­ein trotz jah­re­lan­ger Bemü­hun­gen kei­nen alter­na­ti­ven Stand­ort gefun­den.

Nur mit Hil­fe der Lokal­pres­se und der Öffent­lich­keit gelang es dem Ver­ein im letz­ten Moment, einen neu­en Platz bei der ehe­ma­li­gen SG Nied im gleich­na­mi­gen Stadt­teil zu fin­den.


AUS DEM ARCHIV DES BSC FRANKFURT

Ent­wurf BSC-Ansteck­pin, 1964.

Zum Stö­bern und Ent­de­cken: Foto­gra­fien, Doku­men­te und wei­te­re Medi­en aus dem Archiv des Bogen­sport-Clubs Frank­furt e.V.

DIE 1. VORSITZENDEN DES BSC

Wer­ner Arndt1958–1966;
1968–1971
Hein­rich Maul1966–1968
Klaus Kalt­hoff1971–1974
Hans-Joa­chim Frei­se1974–1978
Paul G. Wil­helm1978–1986
Anne­lie­se Mox­ter1987–1998
Horst Ring1999–2006
Claus Mox­ter2006–2020
Uwe Stein­metz2020
Uwe Krü­ger2021–2024
Joshua Sie­gel2024-

MEDAILLENSPIEGEL

GOLDSILBERBRONZE
FITA
16126
HALLE
042
FELD
001
NAT. RUNDE
120
GOLDSILBERBRONZE
FITA
201916
HALLE
131213
FELD
023
NAT. RUNDE
404

DIE EHRENMITGLIEDER DES BSC

Oscar Kes­selsFITA-Prä­si­dent, Bel­gi­en
Han­sue­li Schind­lerOK-Prä­si­dent Tur­nier des Gol­de­nen Bogen von Basel, Schweiz
Gior­gio Att­lin­ger  Schweiz
Wer­ner ArndtVer­eins­grün­der u. Ehren­prä­si­dent BSC Frank­furt; Deutsch­land
Anne ArndtGrün­dungs­mit­glied BSC Frank­furt; Deutsch­land
Ger­trud Len­hart geb. LukschGrün­dungs­mit­glied BSC Frank­furt; Deutsch­land
Moni­ka Kolb-IkierRekord­schüt­zin BSC Frank­furt; Deutsch­land
Anne­lie­se Mox­terehe­ma­li­ge Ver­eins­vor­sit­zen­de BSC Frank­furt; Deutsch­land
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eNDNOTEN

[1]Die genaue Grün­dungs­his­to­rie sowie die anfäng­li­che Namens­füh­rung sind nicht exakt nach­voll­zieh­bar. Dem Pro­to­koll der ers­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung vom 14.05.1960 nach sei der Klub zunächst inof­fi­zi­ell am 2. Okto­ber 1957 unter der Bezeich­nung ZEN-Bogen­sport­club Frank­furt ins Leben geru­fen und dar­auf­hin am 2. Juni 1958 als neu­es Mit­glied in den Deut­schen Schüt­zen­bund (DSB) auf­ge­nom­men wor­den. Nach­weis­lich wur­de der BSC-Frank­furt jedoch erst ein Jahr spä­ter am 2. Juli 1958 bereits mit Namens­än­de­rung for­mell (neu-)gegründet. So nennt das Grün­dungs­pro­to­koll vom 02.Juli 1958 auch bereits den Namen Bogen­sport­club Frank­furt. Den­noch scheint der Ver­ein bis 1959 teils als ZEN-Bogen­sport­club Frank­furt oder eine Varia­ti­on hier­von auf­ge­tre­ten zu sein, da er so in Ergeb­nis­lis­ten, Urkun­den, Publi­ka­tio­nen und im eige­nen Schrift­ver­kehr auf­ge­führt wur­de. In der Fest­re­de zum 25-jäh­ri­gen Jubi­lä­um vom 19.08.1983 wird erwähnt, dass das Ver­eins­re­gis­ter eine Namens­än­de­rung ver­langt hät­te, aber dass eine Begrün­dung hier­für nicht aus den Akten her­vor­gin­ge. Die Ein­tra­gung als Bogen­sport-Club Frank­furt [e.V.]  in das Ver­eins­re­gis­ter des Amts­ge­richts Frank­furt am Main erfolg­te am 22. Sep­tem­ber 1959. Gene­rell schei­nen vie­le Akten aus den Grün­dungs­jah­ren des Ver­eins ver­lo­ren gegan­gen zu sein, was in einem Brief von 1983 bestä­tigt wird.

Laut Grün­dungs­pro­to­koll gibt es nur 7 Ver­eins­grün­der. Jür­gen Fries und Dr. Otto Klemm wer­den infor­mell jedoch hin­zu­ge­zählt: Sie­he “Die Anfangs­jah­re” Fuß­no­te 16.

Pro­to­koll der ers­ten Mit­glie­der­ver­samm­lung vom 14.05.1960, S. 1; Grün­dungs­pro­to­koll vom 02.07.1958; Ein­tra­gungs­be­scheid vom 22.09.1959; Brief von Ger­trud Len­hart an Carl v. Loesch vom 23. März 1983.

[2]Auf 15 Säu­len steht der DSB, in: Wir Schüt­zen. 800 Jah­re Deut­sche Schüt­zen. Das offi­zi­el­le Doku­men­tar­werk des Deut­schen Schüt­zen­bun­des, Stutt­gart: Olym­pi­scher Sport Ver­lag, 1961, S. 317–336, S.323.